„Ich habe das Wissen eigentlich komplett behalten. Ich arbeite nicht permanent mit den IT-Systemen, verwalte sie aber trotzdem. Und so ist das Wissen aus meiner Ausbildung und späteren Trainertätigkeit eine gute Grundlage, um für mich existierende Probleme oder die eines Kunden zu lösen.“

Andree Gievers,

Technischer Account Manager EMEA, Olympus

Von der Bundeswehr in die Wirtschaft

Zeitsoldat Andree Gievers lässt sich nach Dienstzeitende zum Fachinformatiker ausbilden und startet
erfolgreich seine IT-Karriere

Andree Gievers ist technischer Account Manager für den Bereich Audio Systems bei Olympus und somit technisch verantwortlich für den Raum EMEA – von Norwegen bis Südafrika, von Portugal bis Russland. Er betreut Service Provider, schult Partner und ist Ansprechpartner bei Großprojekten. Angefangen hat seine IT-Karriere bei der goldsteps consulting GmbH & Co. KG in Bielefeld, die ihn zum Fachinformatiker Systemintegration ausgebildet hat.

„Ich habe 8 Jahre und 10 Monate bei der Bundeswehr gedient. Zuletzt war ich als Stabsunteroffizier in Höxter stationiert“, erinnert sich der heute 41-Jährige. „Irgendwann wusste ich, dass ich etwas im IT-Bereich machen möchte und habe während meiner Dienstzeit die Möglichkeit genutzt, ein entsprechendes Praktikum zu absolvieren.“ Gelandet sei er bei einer „klassischen IT-Schrauberfirma“. Das habe zwar einen guten Einblick ins Berufsfeld gegeben, ihm gleichzeitig aber gezeigt, dass Enduser-Betreuung nicht sein präferiertes Arbeitsfeld werden würde.

Gievers informierte sich bei der Bundeswehr über Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten und absolvierte während der Dienstzeit insgesamt 15 Fortbildungen – in den Bereichen IT und Rhetorik. Einige dieser Seminare fanden in den Räumlichkeiten der acocon GmbH statt, aus der sich im Jahr 2013 die goldsteps consulting GmbH & Co. KG ausgründete. Der Kontakt zur späteren goldsteps war also schon während der Dienstzeit geknüpft und als er erfuhr, dass er von den hiesigen Trainern auch zum Fachinformatiker Systemintegration ausgebildet werden könnte, war das für ihn der nächste logische Schritt, denn: „Ich wollte IT richtig lernen.“ Gesagt getan. Mithilfe des Berufsförderungsdienstes (BFD), der seine Ausbildung gefördert hat, startete er in Bielefeld.

So läuft die Umschulung ab

„Ich habe die Trainer als sehr kompetente Menschen kennengelernt, die versucht haben, alles Mögliche aus der IT herauszuholen.“

– Andree Gievers

Hoher Anspruch, großer Gewinn

Er war bei der Bundeswehr im Bereich Logistik tätig und hat gleichzeitig die IT-Systeme mitbetreut. „Allerdings nicht haupt-verantwortlich“, stellt er klar. Dafür habe er sich aber in seiner Freizeit ebenfalls viel mit Computern und Netzwerkkonfigurationen beschäftigt und sich „permanent weiter in die Thematik eingearbeitet“. Er war also alles andere als ein unbeschriebenes Blatt, als er mit seiner zweijährigen Berufsausbildung zum Fachinformatiker anfing und war der Meinung, dass er „schon ein bisschen was über IT wusste“. Aber in der ersten Woche Unterricht kam der Moment, in dem er dachte: „Wow. Eigentlich hast du ja doch keine Ahnung“, erinnert er sich schmunzelnd.

„Wer hierher kommt, hat meistens nur die Idee, irgendetwas mit Computern oder Menschen machen zu wollen. Unsere Teilnehmer bekommen also erstmal das theoretische Rüstzeug, um Computer überhaupt zu verstehen“, erklärt Martin Buchmann, langjähriger Trainer bei goldsteps. „Wir zeigen ihnen, wie Computer funktionieren und in Unternehmen angebunden sind oder wie die Infrastruktur verschiedener Unternehmen aussieht.“

Schlussendlich hat Gievers im Rahmen seiner zweijährigen Ausbildung die kompletten Systeme rund um den damals neuen Windows Server kennengelernt und verschiedene Zertifizierungen erworben, beispielsweise MCSE. Auch Citirix und Lotus Notes/Domino standen mit auf dem Lehrplan.

Aber die Bielefelder Ausbilder legten damals wie heute nicht nur auf Technik viel Wert. „Die Auszubildenden erhalten eine ganzheitliche Allgemeinbildung,“ erklärt Trainer Buchmann. „Sie lernen selbstständig und systematisch zu arbeiten und mit anderen Menschen gemeinsam an Projekten zu arbeiten, z.B. in Arbeitsgruppen. Uns ist wichtig, dass sie keine ‚Fachidioten‘ werden, sondern wirklich breitbandig aufgestellt sind, auch menschlich kommunikativ“, so der Trainer weiter.

Aus dem Klassenraum in die Praxis

Die Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil untergliedert. Letzteren absolvierte Gievers in einem IT-Systemhaus. „Man hat mir für den Praxisteil einen Ausbildungsplatz als Microsoft-Trainer angeboten und so wurde ich entsprechend in dem Bereich weitergebildet mit den dazugehörigen Zertifizierungen.“

„Wer sich zum Fachinformatiker Systemintegration ausbilden lässt, eröffnet sich ganz verschiedene Perspektiven“, erklärt Buchmann. „Zunächst erlangen die Teilnehmer ein Grundwissen, erwerben erste Herstellerzertifizierungen und lernen, wie die IT eigentlich tickt. Sie lernen mit Geräten und Menschen umzugehen und können Infrastrukturen von Firmen durchschauen. Und auf diese Basis können sie aufbauen, sich vielleicht in Richtung IT-Leiter entwickeln oder studieren.“

Bei Gievers ging dieses Prinzip perfekt auf: Nachdem er eine Zeitlang als Trainer arbeitete wechselte er in den Consulting-Bereich in einem Systemhaus, wurde von Grundig Business Systems als technischer Account Manager für den Norddeutschen Raum abgeworben und landete schließlich bei Olympus. Seine vergleichsweise kurze Trainertätigkeit sei dennoch ungemein hilfreich gewesen. „Ich musste mich noch einmal intensiv mit den Techniken beschäftigen, damit ich sie den Kursteilnehmern erklären konnte“, sagt er. „Heute mag ich von mir behaupten, dass ich ein sehr gutes IT-Wissen habe.“ Wenn er in Kundensystemen oder -netzen arbeite, könne er relativ schnell identifizieren, um was für ein Netz es sich handelt und wo ggf. das Problem liegen könnte.

„Ich habe das Wissen eigentlich komplett behalten. Ich arbeite nicht permanent mit den IT-Systemen, verwalte sie aber trotzdem. Und so ist das Wissen aus meiner Ausbildung und späteren Trainertätigkeit eine gute Grundlage, um für mich existierende Probleme oder die eines Kunden zu lösen.“

Man lernt nie aus

Obwohl er mittlerweile mit beiden Beinen fest im Berufsleben steht und in seiner Position als technischer Account Manager für den Bereich Audio Systems bei Olympus viel Verantwortung trägt, hört Gievers nicht auf, sich fortzubilden. „Ich habe mich für die IT entschieden, weil ich genau wusste, wenn ich in der IT anfange, darf ich nicht aufhören zu lernen. Wer aufhört zu lernen ist raus.“ Das müsse jedem bewusst sein, der eine Karriere in dem Bereich anstrebe. Dennoch könne er aktuellen Zeitsoldaten nur zu dem Schritt raten. „Letztendlich ist es wie bei vielen Sachen: Einfach machen. Die Zeiten sind mitunter sehr anstrengend, auch Nachteinsätze gehören im IT-Berufsalltag dazu. Aber mir persönlich hat es immer viel Spaß gemacht.“

Und warum bietet gerade goldsteps einen guten Einstieg? „Ich habe die Trainer als sehr kompetente Menschen kennengelernt, die versucht haben, alles Mögliche aus der IT herauszuholen und jede Frage zu beantworten. Für mich sind das super Leute und tolle Trainer.“

Berufsausbildung

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  • On 15. Februar 2018
Tags: Berufsausbildung (IHK), Bielefeld, IT-Fachinformatiker Systemintegration, IT-Karriere, MCSE
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